Public Watching

Autor: hella
Watchdogs am Wall (Foto: hella, 19.11.2010)

Watchdogs am Wall (Foto: hella, 19.11.2010)

Wer glaubt, wir Bremerinnen und Bremer gäben dem Terrorismus eine Chance, der irrt. Bereits vor Jahren sah ich überall beherzte Bremerinnen und Bremer mehrmals täglich mit ihren Hunden patrouillieren, um unsere Stadt zu schützen, vor allem rund ums Viertel, das Herzstück unserer Stadt. Seit gestern auch sind Windhunde verstärkt im Einsatz. Und ein Bremer Blogger, der an dieser Stelle aus Sicherheitsgründen nicht genannt werden möchte, berichtete am 18. November von seinen Ermittlungen:

Heute so gegen 18.15 Uhr verließ ich REWE am Ziegenmarkt, wandte mich in Richtung Wielandstraße und bemerkte eine ca. 40jährige schwarz gekleidete mir unbekannte Frau, die ein seltsames Bündel, ebenfalls schwarz, mit der linken Hand gegen ihren Oberkörper preßte. Mit der rechten hielt sie ein Handy an ihr Ohr. Als ich an ihr vorbeiging und in der Dunkelheit ihr Gesicht zu erkennen versuchte, vor allem aber das seltsame Bündel, schien sie sich ertappt zu fühlen und sandte mir einen bösen Blick durch ihre schwarzgeränderte auffallend große Brille. Das Bündel in ihrem Arm wirkte nun wie ein Kleinkind mit Kapuze, doch völlig reglos, und auffallenderweise drehte die südländisch wirkende Frau sich von mir weg, bevor ich auch nur ein Stück Haut des angeblichen Kleinkindes hätte erkennen können. Nachdem ich ein paar Schritte weiter in Richtung Wielandstraße gegangen war, drehte ich mich noch einmal um und bemerkte, daß die Frau mit augenscheinlicher Hektik in ihr Handy hineinsprach. Aber das war noch nicht alles.

Als ich weitergehen wollte, sah ich an der Ecke Friesenstraße einen ca. 50jährigen mir unbekannten dunkel gekleideten Mann, der vier Plastiktüten auf das Pflaster gestellt hatte und nach irgendetwas Ausschau hielt. Es war deutlich zu erkennen, daß dieser Mann ein Südländer war. Als er bemerkte, daß ich ihn ansah, versuchte er – anders als seine mutmaßliche Komplizin – so zu tun, als ob nichts wäre, indem er mir zunickte. Kaum war ich an ihm vorbeigegangen, in die Friesenstraße hinein, telefonierte er ebenfalls und blickte dabei in Richtung der Frau mit dem noch immer reglosen Bündel im Arm.

Zwei so auffällige Menschen zur selben Zeit am selben Ort, dazu noch telefonierend, nachdem sie bemerkt hatten, daß ich Zeuge ihres seltsamen Treibens geworden war? Das konnte kein Zufall sein. Inzwischen habe ich meine Beobachtungen der Polizei gemeldet.

Dieses Beispiel sollte Schule machen. Denn im Viertel selbst scheint das Leben noch seinen gewohnten Ganz zu gehen. Der Bericht des Bloggers nämlich schließt mit diesen Worten:

Es sei, so der Beamte am Telefon, die erste Meldung dieser Art aus dem Viertel, und er bedankte sich für meine Courage. Denn daraus, daß noch niemand sonst derart Auffälliges gemeldet habe, lasse sich unschwer schließen, wie eingeschüchtert die Bewohner dieses Viertels seien, durch die bedrohliche Präsenz der dort seit 30 Jahren lebenden Muslime.

Möge sich dies geändert haben; denn  seit heute mittag ist bekannt, daß ein Attentat auf den Deutschen Reichstag geplant ist. Wir dürfen es jedoch nicht hinnehmen, daß fremdländisch wirkende Menschen, die eine fremdländische  Sprache sprechen, uns so sehr in Angst und Schrecken versetzen, daß sich unsere Politiker ganz gegen ihren erklärten Willen genötigt sehen, zum Schutze unserer Demokratie die Bürgerrechte abzuschaffen. Denn, so unsere Kanzlerin: „Wir wollen in Deutschland frei und ohne Angst leben – keine terroristische Drohung wird uns davon abbringen.“ Dies jedoch nur dann, wenn wir aus völlig freiem Willen und ohne jede Hysterie selbst tätig werden. Wir sollten, wie Angela Merkel weiter sagte, unseren Einsatzkräften „für diesen Einsatz dankbar sein und sie unterstützen“.

Dem kann ich nur beipflichten. Wollte ich noch zu Beginn dieses Beitrags die vorbildliche Zivilcourage der Bremerinnen und Bremer preisen, so kann ich jetzt nur sagen: Gassigehen in den Wallanlagen, im Bürgerpark oder am Werdersee genügt nicht mehr. Alle Hundebesitzenden seien deshalb aufgerufen, rund um die Uhr überall dort präsent zu sein, wo die Menschen sind, vor allem aber in der Innenstadt und dort, wo unsere Politiker und Geschäftsleute wohnen. Damit jedoch kann nicht gemeint sein, alles zuzuscheißen, wie die Mimmi’s es einst wollten, oder den Faschisten keine Chance zu geben. Wir müssen alle zusammenstehen, um unser Vaterland zu schützen, koste es, was es wolle. Wenn die Gefahrenlage es erfordert, dann darf uns keine terroristische Drohnung Drohung davon abbringen, ohne jede Hysterie auch der Demokratie Lebewohl zu sagen. Wer (wie wir alle) davon überzeugt ist, daß sozial ist, was Arbeit schafft, der muß auch dieses anerkennen: Demokratisch ist, was Sicherheit vor dem Terrorismus schafft.

Nur auf eines muß unter allen Umständen geachtet werden: auf die Sauberkeit unserer Stadt und unseres gesamten Landes. Hundebesitzer, die sich dem Public Watching anschließen wollen, vor allem aber Bürger, die sich jetzt einen Watchdog anschaffen werden, sollten also ab sofort nicht nur mit einer schußsicheren Weste, sondern auch mit einer ausreichenden Menge von Hundekotbeuteln patrouillieren. Denn wohin auch immer sich Deutschland angesichts des Terrors entwickeln wird – in einem stimmen wir (von ein paar schwarzweißroten Extremisten abgesehen) doch alle überein: braune Kacke ist tabu.

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One Response to “Public Watching”

  1. buch leser sagt:

    So jetzt ist es soweit. Der Terror erreicht uns. Das Terror Netzwerk al Qaida plant nach einem „Spiegel“-Bericht möglicherweise einen Anschlag auf den Berliner Reichstag. Dabei wollten sie offenbar Geiseln nehmen und mit Schusswaffen ein Blutbad anrichten. Ich will nicht hoffen, dass die Politiker das nutzen, um unsere bürgerlichen Freiheite noch weiter einzuschränken, wie z.B. die Einführung der Vorratsdatenspeicherung, etc.

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