Zur Sonne, zur Freiheit

Autor: knoxx

Wie komme ich da bloß drauf. Es summt in einem verschlafenen Kopf. Das Tauwetter, gefühlter Frühmärz – die letzten dreckig-grauen Schneezungen am Ostertorsteinweg flutschen nur so weg. In der Sparkassenfiliale lerne ich – filia..? Die Neue Freiheit heißt Giroflexx. Ist schon etwas länger her, da hatte doch, war’s Visa oder Amex den coolen Slogan „die Freiheit nehm‘ ich mir“ in ihrer Werbung. Das waren noch Zeiten, yeah, immer voll fett im Dispo. Heute hingegen, überziehen andere – unser aller Konto.

Das sehr schlimme Unglück von Haiti, längst mit allen Superlativen bis hin zur Apokalypse medial aufbereitet, hat vordergründig nichts mit dem Klima und der Pleite von Kopenhagen zu tun. Es war doch „nur“ ein etwas herzhaftes Rülpsen von Mutter Erde, das sich ausgerechnet in dieser sowieso elenden Gegend Bahn brach. Man könnte annehmen, dass Gott, wenn es IHN denn so gäbe, die Ärmsten besonders hasst. Unbestreitbar ist, dass bisher noch jede Naturkatastrophe auf diesem Planeten in den letzten 50 Jahren, die Allerärmsten stets besonders betroffen hat. Erdbeben, Hurrikan, Tsunami – nie in der City of London, in Paris oder New York.

Um so erfreulicher, dass bei der Spendengala von ZDF & BILD so viel Spendenbereitschaft demonstriert wurde. Immerhin kamen über 17 Millionen Euro zusammen. Da macht es auch nichts, dass die FDP im letzten Jahr noch mehr Spendeneinnahmen verbuchen konnte, das ist ja politisch. Ich frage mich nur, wenn alle Berechnungen der Klimaexperten stimmen, und wir ab 2050 unter Sturmfluten und Hitzewellen leiden: Wer spendet dann noch für uns …?

Du magst den Artikel? Teile ihn:
Buchempfehlungen:

One Response to “Zur Sonne, zur Freiheit”

  1. Mac sagt:

    „Unbestreitbar ist, dass bisher noch jede Naturkatastrophe auf diesem Planeten in den letzten 50 Jahren, die Allerärmsten stets besonders betroffen hat. Erdbeben, Hurrikan, Tsunami – nie in der City of London, in Paris oder New York.“

    Das ist leicht zu erklären. Erstens: Arme sind Arm, d.h. können einer Katastrophe nicht adequat begegnen, weil sie sich eine katastrophenresiliente Intrastruktur einfach nicht leisten können. Das Erdbeben in Kobe, Japan 1995 war z.B. ähnlich stark, zerstörte >100.000 Gebäude komplett, es kamen aber nur knapp 6500 Menschen ums Leben. Zweitens: Die Mehrzahl aller Menschen *ist* arm. Wenn man irgendwo einen Meteoriten auf besiedeltes Gebiet fallen liesse, dann würde man höchstwahrscheinlich Arme treffen – das ist das eigentlich Traurige.

Kommentar hinterlassen