Eine andere Sicht….zum Artikel „ich bin eine kleine radikale Minderheit“

Autor: Suzie Q.

Zum Artikel von knoxx,  siehe unter

ich bin eine kleine radikale Minderheit…

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Werter knoxx,

das Viertel ist nicht (mehr) „bunt“.

Es ist bedauerlicherweise total versifft  und seit viel zu langer Zeit durch saufende Vandalentouristen zum „Magaluf und Ballermann“ verkommen.

Ja, hier ist was los!

Viele  Strassen sind nicht nur öffentliches Pissoir geworden, es wird auch zusätzlich selbstverständlich gekotzt, sogar gekackt.  Einfach so, überall hin. Diese „Gäste“ kommen tatsächlich auch aus der Gastronomie raus, obwohl Toiletten zur Verfügung stehen, erleichtern sich draussen, um dann in die Gastronomie zurückzukehen.

Die „Missetäter“, darauf  anzusprechen ergibt  oft ein „sorry“, aber „man lebe/wohne ja nicht hier, und was die Aufregung/Beschwerde denn solle“…die ganz üblen Leute beschimpfen mit Fäkalienausdrücken, versuchen sogar einzuschüchtern.

Von regelmäßigen!, schlafraubenden Tiraden –  Gegröle bis hin zu Teeniegejaule, lautstarke besoffene „Diskussionen“, Handy-„gespräche“, Flaschensammler die ratternd den Supermarktkarren übers Pflaster schieben – ich kann dazu einiges authentisch berichten. Und ich bin einfach nicht mehr nur „genervt“, ich bin überreizt – weil all das nur noch mit Kommerz zu tun hat. Komerz  zu  Lasten der Anwohner, die übrigens  teils seit Jahren/Jahrzehnten in den betroffenen Strassen wohnen und schon immer vieles hinnehmen.

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Du schreibst:“ Alle haben ihre berechtigten Interessen“. Dem widerspreche ich.

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Was meinst Du in Deinem Artikel mit: „die Viertelpolitik, die vom Stadtteilbeirat zusammen mit dem Ortsamt Mitte formuliert wird, nur zu oft eine Gratwanderung, dies alles irgendwie zu berücksichtigen.“???

8 !!! kürzlich gefällte Bäume am Sielwall, ein grüner R.Bücking der das bedauert…. der ganz üble  Verkauf der „Blindenhäuser“ in 2011 an den Spekulanten von Imogrund, der sich schon längst mit eingestrichenem Profit vom Acker machte….. seine aquirierten  Aufkäufer bescheren den Mietern weitere Mieterhöhungen – die übrigens nun als Vergleichsmieten gelten…..

In absehbarer Zeit wird wieder eine Wohnung in der Luisenstr. frei, dem jetzigen Mieter wurde gesagt, dass eine Weitervermietung nicht in Frage kommt!! – also LEERSTAND!!,  der jetzige Mieter wollte gerne einer Familie mit Kindern die Wohnung vermitteln !!

Ich möchte an einen Artikel zum Vermietungs-„Niveau“, bzw. die Modalitäten, die durch den Spekulanten H. Nietzsche eingeführt wurden, erinnern:   http://www.viertel-bremen.de/?p=1984   – und dass sich z.B. ein R. Bücking nicht zu einer Antwort beflissen fühlte.

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Frage an Dich, werter knoxx: wer, denkst Du, will denn hier hinziehen/wohnen, nur weil „Frisur , Bäcker, Haushaltswaren, das reinste Paradies“ sind?

Es ziehen  überwiegend vorübergehend viele Studenten hierher, für  meist wenige Semester….die haben sicherlich nicht die „Frisur, den Bäcker, die Haushaltswaren  im Fokus. Und LEIDER auch nicht die steigenden Mieten, die sie schon jetzt zahlen müssen. Diese jungen Leute durchblicken das „Gesamtpaket“  nicht!  Jede Neuvermietung zieht eine „Mietanpassung“ nach sich. Es wird ausgereizt, bis zum Anschlag. Unwissenheit und Wohnungsnot wird skrupellos ausgenutzt.

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Hier findet wirklich was  statt, „HIER IST WAS LOS“ – unter aller Augen, die sich in der Regel erst spät öffnen.

Hier findet DIE Gentrifizierung statt, „man“ redet schon mal darüber, man merkt mal was…aber solange man SELBER nicht durch Wohnungsverlust, Mieterhöhung betroffen ist, ist ja alles noch in Butter…..

Schnell finden sich – vom Hörensagen – die „Feinde“: Anwohner….buuuuh, die sind ja so gemein und wollen die Eule und gleich auch noch das Lagerhaus fertig machen….

Es ist mir ein Anliegen zu diesem Vorurteil ein wenig Klartext zu schreiben:

Es verhält sich so, dass Anwohner tatsächlich massiv gestört werden – in der Nachtruhe, das ist das Hauptproblem. (siehe obige Beschreibung, urinieren, grölen, kotzen und was die Eule in Hinsicht Anwohner  vorallem betrifft: bisherige Lautstärke der Anlage).

Es gibt zig Anwohnerversammlungen, die sich im Nachhinein als Hinhaltetaktik und NULL wirklichem  Interesse seitens der Betreiber (Eule, Lagerhaus) an Veränderung herausstellten. Als Anwohner verliert man echt den guten Glauben an die „gemeinsame Nachbarschaft“.

Es gab irgendwann im Jahr  2013 einen anonymen Brief an Behörden – mit offensichtlich zutreffenden Klagen, die das Lagerhaus betreffen…der Zoll schritt ein, beschlagnahmte Unterlagen von der Geschäftsführung.

Seitdem stehen diverse ( sich schon lange und transparent beschwerende Anwohner) unter Generalverdacht bei der „Chefetage“.

In erwähntes Schreiben gewährt man den Anwohnern, die  unter Generalverdacht gestellt sind, keinen Einblick.

Zusätzlich werden 1-€ Jobber, die persönliche Kontakte zu „Verdächtigten“ pflegen, aufgefordert, das zu unterlassen.

(Um die Impertinenz   „abzurunden“:  1-€ Jobber  werden NOCH IMMER  für Tätigkeiten ausgenutzt , die sie nach wie vor nicht  tätigen dürfen, besonders dann nicht, wenn keinerlei Versicherungsschutz besteht)!

Bsp.: Efeuranken – und sonstige Begrünungen in den Seitenstrassen  – des Lagerhauses in schwindelnder Höhe ( geschätzte 3-5 Meter) , ungesichert per Leiter schneiden ZU MÜSSEN. Und zwar auf Anweisung der Chefetage.

Auch wird uns  Anwohnern, durch die „Chefetage Lagerhaus“  mittlerweile Rassismus unterstellt, weil Gastro-Betreiber der Eule und des Kafes  Kurden sind.

All das ist UNSÄGLICH.

Aber genau so, findet es statt.

Ich habe teilgenommen an den Anwohnerversammlungen, ich erlebe und sehe, was umgesetzt wird, oder eben eher nicht , weil ich vor Ort  wohne – ich z.B. kann  seit über 2,5 Jahren nicht durchschlafen, wenn die „Kultur-Gäste“ sich hier niveaulos regelmäßig ausleben –  als kotzende, pissende, grölende Besoffene.

Ich kann bezeugen, dass Anwohner mit imenser Geduld und extremen Langmut immer konstruktiv auf Lösungen hinarbeiten. Niemand plädierte bisher für Schließungen der Gastronomie etc., statt dessen trägt man mit, dass z.B. die  „ehrenwerte Eule“ erst jetzt u.a. Brandschutzmaßnahmen ergreift.

Schlussendlich und  offen ausgesprochen : derjenige der Chefetage Lagerhaus, „kurze Hose, Holzgewehr“ genannt, ist über die Jahre Eigentümer diverser Immobilien im Viertel geworden,  und schraubt  seine  Mieten in abstruse Höhen.  Er war mal  Hausbesetzer.

Ich sende Dir nachdenkliche Grüße,

Suzie Q.

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