Das hat Bremen nicht verdient

Autor: knoxx

Jawohl ich bekenne, ich gebe es zu: Ich gucke nicht nur Lindenstraße, sondern auch ziemlich regelmäßig Tatort. Ab und an gibt es auch da mal eine positive Überraschung, wie zuletzt beim Tatort aus Frankfurt, „Denn sie sind böse“. Nun gut, ich hatte den Samba-Karneval bei tollem Wetter & ebensolcher Stimmung und viel verkauftem Glühwein überlebt und freute mich also wie eine Couch Potatoe am Sonntagabend um 20.15 auf einen Bremer Tatort. Oh, wie peinlich! Immer noch diese unsäglich dröge Tatortmannschaft: der Trottel Carlsen, von dem man nie weiß, was er überhaupt am Set zu suchen hat, ein immer nervöser Stedefreund und die allwissende Kommissarin Inga.

Diesmal war Bremerhaven dran, und der Drehort war auch fast schon die ganze Idee. Thorsten Näter, ein Fernsehroutinier, wenn man Gutes über ihn sagen will, musste mal wieder alles allein machen. Drehbuch, Regie und sogar Filmusik – das musste ja mal richtig in die Hose gehen. Ich war schwer sauer, schon nach ’ner halben Stunde.

Ich hasse im Kino Filme, bei denen ich meinen Verstand an der Kasse abgeben muss, um Spaß zu haben, genauso ist’s mit dem Fernsehen. Man sollte dem Zuschauer ein wenig Grips schon zutrauen. Die Handlung war sowas von überkonstruiert, am Ende war der einzig noch nicht Verdächtige dann der Täter – logisch. Ein schwammiger bürgerlicher Unternehmer mit gehöriger krimineller Energie, der urplötzlich killte, wie ein Profi vom KGB und am Ende wieder ein armes Würstchen ist. Als Drehbuchautor sollte dieser Thorsten Näter mal ’ne Pause einlegen. Das war aus dem Krimibaukasten für Anfänger zusammengeschustert.

Fazit: Wieder mal ein missratener Tatort aus Bremen: unglaubwürdig und unbeholfen. Danach brauchte ich dringend einen „Jack Daniels“ im Haltepunkt.

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